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Heidehübel (773 m)


Zwischenstop der "Tour de Natur" 2004 auf dem Heidehübel

Vom der kleinen Kuppe am Hauptwanderweg hat man einen schönen Blick auf den Geisingberg. Vor allem im unbelaubten Zustand fällt auf, daß der Basaltberg keineswegs so gleichmäßig geformt ist, wie es von weitem den Anschein hat. Der Basalt ist übrigens nur auf die Bergkuppe beschränkt, er reicht nicht einmal bis zum Waldrand.

Der Heidehübel selbst besteht aus Quarzporphyr. Der Höhenrücken ist erdgeschichtlich rund fünf Mal so alt wie der Geisingberg, aber aufgrund der hohen Verwitterungsbeständigkeit des Porphyrs nur 50 m niedriger. Zwischen beiden Erhebungen erstreckt sich noch ein Gneisband, durch dessen Einsattelung der Wanderweg führt. Dabei kann man beobachten, wie trotz jahrzehntelanger, recht intensiver Weidenutzung die Vegetation noch immer die Bodenverhältnisse widerspiegelt. Das Plateau des Heidehübels ist sehr flachgründig und war früher sicher einmal von sauren Borstgrasrasen bedeckt. Heute finden sich in der niedrigen und lückigen Pflanzendecke noch Bärwurz, Rot-Schwingel, Rotes Straußgras, Drahtschmiele, Rundblättrige Glockenblume, Harz-Labkraut, Wald-Habichtskraut und Kleiner Klappertopf; außerdem, schon wesentlich weniger, Perücken-Flockenblume, Kanten-Hartheu und Acker-Witwenblume, links des Weges auch Rainfarn als Brachezeiger. In der Gneissenke, die wesentlich besser mit Nährstoffen, aber auch Wasser versorgt ist, erreicht die Vegetation die drei- bis fünffache Höhe und ist auch viel dichter als auf der Porphyrkuppe. Im Frühsommer fallen vor allem die weißen Margeriten und violetten Alant-Disteln auf. Weitere hier häufige Arten sind Wiesen-Platterbse, Sumpfgarbe, Rotes Straußgras, Vogel-Wicke, Ruchgras, Rotschwingel, Wiesen-Knöterich, Kuckucks-Lichtnelke und Weicher Pippau. Sie deuten an, daß sich diese Flächen nach Aufgabe der intensiven Rinderbeweidung, von der noch der sehr häufige Weißklee zeugt, wieder zu artenreicheren, feuchten Bergwiesen entwickeln können.

Ebenfalls von den harschen Standortbedingungen auf dem Geisingberg zeugen die nur locker mit windzerzausten Ebereschen bewachsenen Steinrücken.

Ganz und gar nicht dazu passt allerdings, wie sich in den seit geraumer Zeit Meerrettich entlang des Weges ausbreitet, der ja eigentlich eher nährstoffreichere Böden bevorzugt. Zweifelsohne ist er hier "aus Versehen" von Menschen an den Geisingberg gebracht worden, und offenbar sind auch die Randbereiche des im Sommer viel begangenen Wanderweges ausreichend gedüngt für Neuankömmlinge.