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ehemalige Siedlung Oelsengrund, Blick talabwärts, Aufnahme Max Novak, vor 1945 (Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden - Deutsche Fotothek)

historische Postkarte aus der Siedlung Oelsengrund

In einer Talweitung des Gottleubatales nahe der Grenze befand sich bis vor wenigen Jahrzehnten der Weiler Oelsengrund. Die Bewohner der 1533 erstmals erwähnten, aber über Jahrhunderte lang stets nur kleinen Siedlung mussten ab 1965 aus Trinkwasserschutzgründen den Ort verlassen. 15 Anwesen, dazu noch Wochenendhäuser, Transformatorenhäuschen u.a. wurden abgetragen. Der wohl bekannteste Bewohner des ehemaligen "Hammergutes Oelsengrund" war der Asienforscher Walter Stötzner, welcher u. a. seltene Tierpräparate nach Deutschland mitbrachte.

Entlang des Wanderweges deuten heute nur noch wenige Zeichen auf das ehemalige Vorhandensein eines Ortes hin. Die gesamte offene Flur wurde mit Nadelwald aufgeforstet. Nur wenige Obstbäume, einzelne Hausbäume, kleine Steinmauern und Hinweise in der Vegetation erinnern an die ehemalige Siedlung. Die alte "Meiselmühle", ehemals Mahl- und Schneidemühle, ist als letztes Bauwerk des Dorfes noch vorhanden, vom abseits gelegenen Forsthaus abgesehen. Ungewöhnlich für den kleinen Ort, nutzten ehemals mindestens vier weitere Mühlen das Wasser der Gottleuba.

Im sauberen, schnell fließenden Wasser der Gottleuba leben Bachforelle und Groppe. Auf die Natürlichkeit des Gewässers weist auch das teilweise massenhafte Vorkommen von Steinfliegen-, Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven hin sowie die Häufigkeit von Flussnapfschnecke und Strudelwurm. Dazu gedeiht entlang des Baches eine ausgeprägte Hochstaudenvegetation mit auffälligen Beständen von Roter und Weißer Pestwurz sowie Wald-Geißbart.

Inzwischen quert bei der einstmals benachbarten, ebenfalls abgetragenen Siedlung Kleinliebenau bzw. dem ehemaligen Unterdorf von Schönwald/Krásný Les die Autobahn das Gottleubatal. Umfangreiche technische Vorkehrungen sollen eine Belastung des Trinkwassereinzugsgebietes mit Tausalzen, Öl und anderen schädlichen Stoffen verhindern. Ob diese tatsächlich auch dem Dauerbetrieb oder einem Havariefall standhalten, ist dennoch fraglich.

Die Autobahn sorgt auch für erhebliche Beunruhigungen in den ausgedehnten Waldbereichen, die bisher für Wildtiere idealen Lebensraum boten.

In der Vogelwelt überwiegen die Waldvögel. In den Rot-Buchenbereichen sind Schwarzspecht, Rauhfußkauz und Hohltaube typische Brutvögel. Weitere Arten wie Ringeltaube, Turteltaube, Winter- und Sommergoldhähnchen, Fitislaubsänger, Heckenbraunelle, Uhu, Kolkrabe oder Waldkauz sind Brutvögel oder Nahrungsgast. Am Bach zeigen sich Gebirgsstelze, Wasseramsel, Zaunkönig und gelegentlich der Eisvogel.