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Freiberger Altstadt


Freiberg im 19. Jahrhundert

Sachsens älteste und bedeutendste Bergstadt verdankt ihre Entstehung dem Silberbergbau, der über 800 Jahre hinweg die wechselvolle Geschichte dieser Stadt am "freyen Berge" bestimmte. Hier am Fuße des Erzgebirges, in unmittelbarer Nachbarschaft zur einstigen Residenz- und heutigen Landeshauptstadt Dresden, lag einst das mittelalterliche Wirtschaftszentrum der wettinischen Landesherren. Wer heute Freiberg besucht, wird dieser bedeutungsvollen Vergangenheit vielfach begegnen.

Bürgerhäuser aus dem 16./17. Jahrhundert prägen das Stadtbild, dessen architektonisches Zentrum der Obermarkt ist. Mit seiner geschlossenen und vollständig restaurierten Bebauung gehört er zu den schönsten Marktplätzen in Deutschland. Eindrucksvoll reihen sich spätgotische Patrizierhäuser mit ihren steilen und hohen Traufdächern aneinander und flankieren das aus der ersten Hälfte der 15. Jahrhunderts stammende Freiberger Rathaus. Mehrfach im Verlauf der Jahrhunderte baulich verändert, zählt dieses Bauwerk zu den bedeutendsten Zeugnissen spätgotischer Architekturkunst in Sachsen. An den Fronten der Bürgerhäuser lassen sich viele Details entdecken, die vom Stolz ihrer einstigen Besitzer künden. Wappen, Skulpturen, ja auch die typischen Rundbogenportale und die reich profilierten Fenstergewände sind Ausdruck des wohlhabenden Bürgertums jener Zeit.

Zu den eindrucksvollsten Gebäuden zählt der Freiberger Dom mit der 1230 geschaffenen "Goldenen Pforte". Einst als romanische Basilika geschaffen, erlebte dieses Bauwerk nach dem letzten großen Stadtbrand von 1484 eine noch prächtigere Wiederauferstehung zu einer der bedeutendsten spätgotischen Hallenkirchen des sächsischen Raumes. Die Goldene Pforte, die Tulpenkanzel des Meisters Hans Witten von 1510 und die im Stil des Manierismus erbaute kurfürstliche Begräbniskapelle des Italieners Nosseni sind Kunstwerke, die zum europäischen Kulturgut zählen. Das Gleiche gilt für die große Silbermannorgel. Geschaffen wurde dieses barocke Instrument zwischen 1711 und 1714.