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Wiesen um Holzhau

Westlich der Steinkuppe befindet sich die Fischerbaude, seit 1901 ein Hotel im Familienbesitz, und daneben liegen zwei kleine Feuchtgebiete. Auf der einen Seite liegt die Quellmulde des Bitterbaches - des "Dorfbaches" von Oberholzhau -, der zur Freiberger Mulde fließt. Auf der anderen Seite sammelt das Salzflüsschen Wasser, um es zum Rauschenbach und über diesen schließlich in die Flöha zu führen. Die feuchten Quellbereiche sind vergleichsweise arten- und strukturreich, da sie teilweise gemäht, teilweise auch sich selbst überlassen werden. Insbesondere die mehr oder weniger ebene Nassfläche westlich der Fischerbaude zeigt dabei etwas moorigen Charakter mit Torfmoosen im Umfeld eines kleinen Teiches. Bedauerlicherweise wird das Wasser im angrenzenden Wald mit tiefen Gräben abgeführt, da in der Vergangenheit solche Standorte zuvorderst als Hindernisse einer effektiven Forstwirtschaft angesehen wurden. Mittlerweile sind zumindest standortgerechte Erlen gepflanzt worden und ein kleiner Damm soll möglichst Wasser in der oberhalb liegenden Quellmulde zurückhalten.


Feuchtgebiet an der Fischerbaude

In den nassen Bereichen gedeiht noch etwas Schmalblättriges Wollgras, außerdem vor allem Wald-Schachtelhalm, Rasen-Schmiele, Blutwurz-Fingerkraut, Sumpfdotterblume, Moor-Labkraut, Rauhaariger Kälberkropf, Sumpf-Hornklee, Flatter-Binse, viel Zittergras-Segge und weitere Seggenarten. Dass es hier nicht nur feucht, sondern auch mager ist, zeigt das ebenfalls vorkommende Borstgras. Wo die Pflanzen etwas weniger lange in wassergesättigtem Boden wurzeln und wo keine Nutzung der Wiese stattfindet, stellen sich Mädesüß, Meisterwurz und schließlich Waldpflanzen wie Himbeere und Fuchs-Kreuzkraut ein. Auch der Stechende Hohlzahn fühlt sich in solchen Brachen wohl.

In deutlichem Kontrast dazu zeigt sich die Artenzusammensetzung der unmittelbar angrenzenden, jedoch zumindest seit einigen Jahren regelmäßig gemähten Flächen. Wo es sehr nass ist, kann die zierliche Fadenbinse ausgedehnte Bestände bilden. Ansonsten zeigen sich alle Übergänge zwischen Feucht- und Bergwiesen, mit Wald-Storchschnabel, Wiesen-Knöterich, Frauenmantel und Alantdistel. Mit zunehmender Entfernung von den Quellsümpfen treten weitere Pflanzen magerer Bergwiesen hinzu: die Charakterart Bärwurz, des weiteren Kanten-Hartheu, Rundblättrige Glockenblume, Goldhafer, Margerite, Rot-Klee und viele weitere Arten. Sehr schöne Ausbildungen solcher Bergwiesen findet man beiderseits der "Alten Straße" auf dem Rücken westlich des Bitterbachtales. Auch in der Zeit vor 1990 wurden hier offenbar viele hausnahe Wiesen gemäht und blieben von intensiver landwirtschaftlicher Nutzung verschont. Die steilen Hänge, wo im Winter die Abfahrts-Skiläufer zu Tale rauschen, zeigen teilweise ebenfalls bunten Bergwiesencharakter, und sogar die Auewiesen der Mulde konnten sich etwas von ihrer einstigen Blütenfülle bewahren.