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Das Kammplateau zwischen Fláje/Fleyh und Cínovec/Zinnwald

Text: Jan Kotěra, Teplice; Vladimír Čeřovský, Ústí nad Labem; Jens Weber, Bärenstein (Ergänzungen von Werner Ernst, Kleinbobritzsch)
Fotos: Werner Ernst, Raimund Geißler, Egbert Kamprath, Dietrich Papsch, Jürgen Steudtner, Jens Weber, Dirk Wendel


Winter auf dem Erzgebirgskamm

Landschaft

Eine geheimnisvolle Landschaft eröffnet sich dem Besucher, wenn er die deutsch-tschechische Grenze hinter sich lässt oder aus dem Nordböhmischen Becken durch eines der steilen Bachtäler zum Erzgebirgskamm aufsteigt. Wochentags wird man von Stille und Einsamkeit umgeben, während sich einzelne Orte wie Nové Mesto/Neustadt oder Ceský Jiretín/Georgendorf am Wochenende mit Ferienhausbesitzern und Ausflüglern füllen. Viele Stunden kann man wandern, ohne auf eine menschliche Siedlung zu treffen. Man könnte beinahe vergessen, in Mitteleuropa unterwegs zu sein. Ungewöhnlich ...

Einsamkeit auf dem Erzgebirge

So verlassen die Gegend nördlich des Erzgebirgskammes heute erscheint - der aufmerksame Wanderer kann viele Spuren entdecken, dass dies nicht immer so war. Ganz im Gegenteil: das Erzgebirge galt lange als das am dichtesten besiedelte Gebirge Europas, und die Gegend zwischen Fláje/Fleyh und Moldava/Moldau bildete dabei keine Ausnahme. Was war passiert?

Das pulsierende Leben im Ost-Erzgebirge war seit 800 Jahren mit dem Bergbau verbunden. Erzlagerstätten gab es hier viele, so auch in der Umgebung von Mikulov/Niklasberg und Moldava/Moldau. Darüber hinaus lebten in vielen Dörfern Waldarbeiter, Landwirte und Menschen anderer Berufe. Und obwohl der Bergbau im 19. Jahrhundert seinen Zenit längst überschritten hatte, blieb die Gegend stark besiedelt. Manche Gemeinden erreichten in dieser Zeit sogar ihre Maximalgrößen: mit 1750 Einwohnern galt Moldava/Moldau als viertgrößte Gemeinde des Teplitzer Kreises! Immer mehr Sommerfrischler und Wintergäste entdeckten die Gegend mit ihren dichten Fichtenwäldern und bunten Bergwiesen, den spektakulären Ausblicken und der sauberen Luft.

Noch vor 1945 waren die Bergdörfer voller Leben.


Fleyh 1938 (Foto: SLUB/Deutsche Fotothek/Möbius)

Krieg und Hass führten zum abrupten Ende der jahrhundertealten nordböhmischen Erzgebirgskultur. Die Bewohner sprachen fast ausschließlich deutsch, bis auf wenige Beamte, die der tschechoslowakische Staat nach seiner Gründung (1918) in die Grenzregion entsandt hatte. Wie die große Mehrheit der Deutschen schwiegen auch die meisten Erzgebirgler zu den Ungerechtigkeiten, Grausamkeiten und Verbrechen, die das Hitler-Regime über Europa brachte.

Die Sudetendeutschen mussten dafür sehr teuer, nämlich mit ihrer Heimat, bezahlen. Die Tschechoslowakei war auf der Siegerseite, ungezügelter Hass schlug den deutschsprachigen Bewohnern Nordböhmens entgegen. Fast alle hatten innerhalb kurzer Zeit das Land ihrer Vorväter zu verlassen - unabhängig von persönlicher Schuld. Nationalität war das einzige Kriterium! Bleiben durften nur wenige Fachleute, die der Staat für seine Wirtschaft brauchte.

800 Jahre Geschichte hatten ein plötzliches Ende gefunden.

Die Folgen der Vertreibung waren nicht nur für die Menschen immens, sondern auch für die Landschaft. Am stärksten betraf dies die Gegend auf dem Hochplateau bei Moldava. Nirgendwo sonst im Erzgebirge verschwand die Besiedlung so komplett und auf so großer Fläche. Ullersdorf/Oldriš, Grünwald/Pastviny, Willersdorf/Vilejšov, Motzdorf/Mackov, Fleyh/Fláje - in allen Orten verlief die Nachkriegsentwicklung ähnlich. Nach der Vertreibung der angestammten Bevölkerung ließen sich nur wenige Neusiedler für ein Leben am rauen Erzgebirgskamm gewinnen. Und die wenigen, die es probierten, verließen bis Mitte der 1950er Jahre die abgelegenen Dörfer wieder. Wind und Wetter setzten den nun ungepflegten Häusern zu, bis sie abgerissen und die Siedlungen dem Erdboden gleichgemacht wurden. Dort, wo Teile der ursprünglichen Orte erhalten blieben - Nové Mesto/Neustadt, Moldava/Moldau, Ceský Jiretín/Georgendorf -, entstanden später Wochenendhauskolonien. Nicht selten wurde für den Bau der neuen, kleinen Häuser das billige und leicht erreichbare Baumaterial der alten Häuser genutzt.


die letzte Ruine im ehemaligen Grünwald

Eine lange und interessante Epoche gehört der Vergangenheit an. Bei aller Tragik sollte das Ende sudetendeutscher Kultur Mahnung sein, wohin Misstrauen gegenüber dem jeweils "Anderen", "Fremden" oder "Fremdgebliebenen" führen.

Trotz der traurigen Geschichte bietet der Erzgebirgskamm heute wieder viele Gründe für einen Besuch. Neben der ruhigen Landschaft und den versteckten Resten der Ortschaften reizt ein scheinbares Paradox die Besucher: Als die menschliche Geschichte zum Stillstand kam, begann die Natur davon zu profitieren. Tieren mit großen Raumansprüchen steht seither wieder Platz zur Verfügung, der ansonsten in der von Straßen, Siedlungen und Gewerbegebieten zerschnittenen Landschaft Mitteleuropas selten ist. Dazu gehört beispielsweise das Birkhuhn. Ohne seine weitgehend ungestörten Kernlebensräume auf der tschechischen Seite des Erzgebirges hätte die grenzüberschreitende Birkhuhnpopulation - wahrscheinlich die bedeutendste außerhalb der Alpen - keine Chance auf Fortbestand.

Das Kammplateau des Erzgebirges lädt heute ein zum Wandern, zu Radausflügen und zum Skifahren inmitten reizvoller Natur und Landschaft. Das Neue lässt hoffen auf eine gute Zukunft der Region.


Raues Klima auf dem Erzgebirgskamm

Vor dem Zweiten Weltkrieg war das Kammplateau, trotz des rauen Klimas, zu einem großen Teil von Landwirtschaft geprägt. Viehhaltung mit Futteranbau und Weidewirtschaft dominierten. Der Schriftsteller František Cajthaml fasste das in folgende Worte: "Das Wetter auf dem Erzgebirgskamm ist sehr rau. Nur bei günstigsten Wetterbedingungen werden hier Roggen, Hafer und Kartoffeln reif. Oft müssen die Bauern ihr Getreide grün mähen, wenn der Winter zeitig hereinbricht. Die Ernährungsquelle im Erzgebirge ist Landwirtschaft - vor allem Heugewinnung und Viehweide, hinzu kommen Waldarbeit, Holzverarbeitung, Strohflechterei, teils auch Holzhandel und Schindelherstellung. Bergbau und Spitzenklöppeln sind seit längerer Zeit rückläufig".

Mit dem Ende der deutschböhmischen Bergdörfer kam auch eine Zäsur der Landwirtschaft, zumindest des Ackerbaus. Große Flächen wurden fortan großflächig als Weideland genutzt. Der kleinteilige Strukturreichtum der Landschaft ging dabei verloren.

Wo sich auch die Weidewirtschaft nicht mehr lohnte, erfolgten umfangreiche Aufforstungen. Die allgegenwärtigen Steinrücken innerhalb von Waldbeständen erinnern heute noch an die mühsame Arbeit der einstmaligen Bewohner, dem Land ihren Lebensunterhalt abzutrotzen. Umfangreiche Aufforstungen erfolgten auch in den letzten Jahren auf den ehemaligen Fluren von Motzdorf, Ullersdorf und Willersdorf - fast ausschließlich mit Fichten.


Wo in den letzten Jahren Fichten gepflanzt wurden, lag früher die Bergwiesenflur von Motzdorf.

Die Region zwischen Erzgebirgskamm im Süden und Südosten, Staatsgrenze im Westen und Norden sowie dem vom Pramenác markierten Quarzporphyrgang im Osten bildet eine nur wenig nach Nordwest geneigte, von Gewässermulden sowie überwiegend flachen Bergkuppen geprägte Hochebene. Einzelne Porphyr-Felskuppen ragen hervor. In den Senken sammelt sich das reichliche Niederschlagswasser und hat im Verlaufe der vergangenen Jahrtausende zu großflächigen Moorbildungen geführt. Tiefer eingeschnitten haben sich die Bachläufe der Flöha/Flájský potok und der Mulde/Moldavský potok, wo sie bei Ceský Jiretín/Georgendorf bzw. Moldava/Moldau über die Grenze fließen. Überragt wird das Plateau vom höchsten Berg des Ost-Erzgebirges, dem Wieselstein/Loucná (956 m üNN).


Blick vom Wieselstein entlang des Erzgebirgskammes Richtung Nordost

Ganz anders präsentiert sich das Landschaftsrelief auf der Südseite des Erzgebirgskammes: 600 bis 700 Höhenmeter bricht dort die Pultscholle steil ab zum Nordböhmischen Becken. Der Steilhang wird durch viele tiefe Kerbtäler der Bergbäche gegliedert, die hier sehr rasch dem Nordböhmischen Becken zufließen. Der zwischen Mückentürmchen/Komárí vížka und Zinnwald/Cínovec noch fast genau in Ost-West-Richtung verlaufende Erzgebirgskamm vollzieht hier einen auffälligen Schwenk nach Süden. Wohl kaum irgendwo sonst im Ost-Erzgebirge kann man daher so eindrucksvolle Sonnenaufgänge erleben wie von den Klippen des Stropník/Strobnitz bei Osek/Ossegg.

Anders, als man es angesichts der eher ausgeglichenen Oberflächengestalt der Kammhochfläche vermuten könnte, liegt der Landschaft ein sehr buntes Gesteinsmosaik zugrunde. Das Aufdringen heißen Magmas in die Gneispakete des Variszischen Gebirges leitete vor rund 315 Millionen Jahren - im Oberkarbon - eine der tektonisch aktivsten Zeiten der hiesigen Erdgeschichte ein. Das Magma erstarrte zum großen Granitstock von Fláje/Fleyh. Rund zehn Millionen Jahre später stieg erneut geschmolzenes Gestein aus dem Erdmantel auf. Diesmal erreichte das Material die Erdoberfläche und ergoss sich als zähflüssige Lava über die Landschaft, vermutlich in einem breiten Gebirgstal. Weil der daraus entstehende Quarzporphyr viel verwitterungsbeständiger als das umgebende Gestein ist, modellierte die nachfolgende Gebirgsabtragung aus dieser Talfüllung den Höhenrücken, der sich vom Pramenác/Bornhauberg bis weit nach Norden fortsetzt. Auch weiter südlich gibt es diesen Quarzporphyr, nur wurde er hier beim viel später erfolgten Auseinanderbrechen des Erzgebirgsrumpfes abgesenkt. Bei Teplice/Teplitz durchragt es die nach der Absenkung abgelagerten Sedimentgesteine des Nordböhmischen Beckens. Dementsprechend wird das harte Gestein auch Teplitzer Quarzporphyr (Teplice-Rhyolith) genannt.


Quarzporphyrklippe am Pramenáč/Bornhau

Etwas jünger als der Quarzporphyr ist der Granitporphyr, der sich als durchschnittlich einen Kilometer breiter Streifen in nord-südlicher Richtung erstreckt. Seinen Anfang nimmt der Granitporphyr bei Litvínov/Oberleutensdorf. Ebenfalls von erheblicher Widerstandskraft gegenüber der Verwitterung, formte die Abtragung des Gebirges auch aus dem Granitporphyr einige markante Berge, vor allem den Wieselstein/Loucná (956 m), außerdem u.a. Puklá skála/Sprengberg (840 m) und Jilmový vrch/Ilmberg (788 m).


Granitporphyrfelsen an der Fláje-Talsperre

Das zwischen den beiden Porphyr-Höhenrücken liegende Gebiet von Moldava/Moldau und Mikulov/Niklasberg ist von vielen tektonischen Störungen durchzogen. Zahlreiche kleinere Quarz- und Granitporphyr-Gänge haben den Gneis durchbrochen. Im Nordosten reicht der Rehefelder Phyllit bis an den Fuß des Pramenác/Bornhau. Als Besonderheit gilt ein kleines Steinkohlenvorkommen aus der Endphase der Variszischen Gebirgsbildung bei Mikulov/Niklasberg.

Die Grundform seiner heutigen Landschaftsgestalt erhielt das Erzgebirge erst in der Mitte des Tertiärs, als vor 25 Millionen Jahren der längst eingeebnete Rest des Variszischen Gebirges auseinanderbrach und die Nordhälfte emporgehoben und schräggestellt wurde. Wegen der gleichzeitigen Absenkung des Nordböhmischen Beckens entstand der enorme Höhenunterschied, der dem Wanderer heute so interessante Ausblicke vom Erzgebirgskamm nach Süden ermöglicht.

Wie im ganzen Erzgebirge wurden auch in diesem Gebiet verschiedene Erze gefunden und gefördert. Durch ihre Bergbaugeschichte sind hier vor allem Moldava und Mikulov bekannt.

Der Bergbau in Mikulov wurde erst am Anfang des 15.Jahrhunderts erwähnt. Seit dieser Zeit entstand hier ein Labyrinth vieler Stolln, in denen man vor allem Silbererz förderte. Exponate zum Bergbau kann man heute in einem Familienhaus in Mikulov, auf dem Weg zum Bahnhof, bewundern. Die Nord-Süd-verlaufenden Erzgänge in Moldava haben Silber, Blei und Kupfer ergeben. Zwischen 1958 und 1994 wurde in Moldava Flussspat gefördert. Fluorit wird bei der Stahl- sowie der Glasherstellung benötigt und bildet den Grundstoff für die Fluorchemie.

26 Kilometern Stolln erschlossen den Erzgang, in dem es mehrere Meter mächtige Fluoritlinsen gibt. Insgesamt wurden 690.000 Tonnen gefördert. Von hier stammt auch der größte tschechische Fluorit-Kristall - ein Würfel mit 29 cm Kantenlänge. Große Mengen des Minerals blieben noch untertage, als Anfang der 1990er Jahre der Abbau mangels ökonomischer Rentabilität eingestellt wurde.


Die "Quelle" der Flöha liegt in einem großen Waldmoor bei Nové Město/Neustadt

Hohe Niederschlagsmengen, kühle Temperaturen und geringe Hangneigung sind die ökologischen Faktoren, die auf der Kammhochfläche des Ost-Erzgebirges zur Ausbildung zahlreicher und großer Moorgebiete führten. Hochmoore und Fichtenmoorwälder entwickelten sich auf ständig vernässten Stellen in flachen, breiten Waldbachauen, in Quellgebieten und Talmulden. Trotz der sehr ungünstigen Bedingungen der letzten Jahrzehnte, als mit den umgebenden Fichtenforsten der Verdunstungsschutz verloren ging, gibt es in der Umgebung der Fláje-Talsperre, in den Quellgebieten der Flöha/Flájský potok sowie auf der Wasserscheide zwischen Wilder Weißeritz/Divoká Bystrice und Seegrund/Bystrice noch einige sehr bedeutende Moorkomplexe.


Muldental bei Moldava

Zwischen Moldava und Nové Mesto, in der Umgebung des Sklárský vrch/Glaserberg (864 m), befinden sich die Quellen einiger der größten Osterzgebirgsflüsse. Der Freiberger Mulde/Moldavský potok gelingt es recht schnell, sich zwischen Porphyrgängen in den Gneis einzugraben. Auf gerademal 5 Kilometern Fließstrecke bis zur deutschen Grenze überwindet das Bächlein einhundert Höhenmeter. Im relativ geschützten Tal entwickelte sich die Ortschaft Moldava/Moldau. Einen knappen Kilometer südlich der Muldenquelle entspringt die Flöha/Flájský potok. Deren Quellcharakter ist völlig anders: Das Wasser staut sich zunächst in einem Waldmoor, bevor es über einen menschengemachten Graben nach Süden, dann nach Westen fließt. Ein zweiter Graben zieht aus dem gleichen Moor Wasser zur Wilden Weißeritz, die ebenfalls bei Nové Mesto ihren Anfang nimmt. Mehrere weitere Moore entwässern zur Flöha. Die Menge des so gesammelten Wassers reicht, die1963 in Dienst gestellte Talsperre Fláje/Fleyh zu speisen und damit einen großen Teil der Trinkwasserversorgung des Nordböhmischen Beckens sicherzustellen.


Ein Graben führt aus dem Flöha-Quellmoor Wasser zur Wilden Weißeritz.

Die Flöha verhält sich recht ungewöhnlich im Vergleich zu den übrigen Fließgewässern des Ost-Erzgebirges, denn sie orientiert sich in seinem Oberlauf überhaupt nicht an der Abdachungsrichtung der Erzgebirgsscholle, sondern fließt zunächst mehr oder weniger parallel zum Kamm. Dies unterstreicht, wie wenig geneigt das Kammplateau hier ist. Im Oberlauf von Freiberger Mulde und Flöha treten eine ganze Reihe von Störungen auf, die auf jeden Fall die Fließrichtung dieser Bäche beeinflusst haben.


Mikulov/Niklasberg

Nach Süden, hinab ins Nordböhmische Becken, fließen mehrere kleine Bäche, unter anderem der Bourlivec/Hüttengrundbach (bei Mikulov/Niklasberg) und der Bystrice/Seegrundbach (bei Dubí/Eichwald). Außer der Talsperre gibt es nur wenige Standgewässer im Gebiet. Bei dem verschwundenen Dorf Grünwald/Pastviny liegen drei kleine Teiche, in Moldava entstanden in den letzten Jahrzehnten zwei Wasserspeicher.

Pflanzen und Tiere

Die ursprünglichen Waldgesellschaften am trocken-warmen Südfuß des Ergebirges wurden von Eichen, Hainbuchen und Kiefern geprägt; in den höheren Lagen dominierten Rot-Buchen und Weiß-Tannen, während auf dem Hochplateau Fichten, Berg-Ahorn und Ebereschen große Anteile einnahmen. Insbesondere in den frostgefährdeten und staunassen Senken erreicht die sonst so konkurrenzkräftige Buche die Grenzen ihrer ökologischen Toleranz.

Als in der Nähe der Bergbauorte längst der Rohstoff Holz zu einem knappen und teuren Gut geworden war, wuchsen auf der Kammhochfläche noch stattliche Fichten-Tannen-Buchenwälder (in den nassen Frostsenken sicher vorwiegend Fichten; dort wo die warmen Aufwinde aus dem Nordböhmischen Becken hinreichten überwiegend Buchen). Aber im 19. Jahrhundert waren auch diese Bestände weitgehend geplündert und wurden in Fichtenforsten umgewandelt.

Ab den 1950er Jahren zeichneten sich zunehmend Schäden an den Fichten ab, die durch die Abgase aus der Verbrennung schwefelreicher Braunkohle verursacht wurden. In den 1970er und 80er Jahren schließlich mussten die absterbenden Fichtenforsten abgeholzt werden. Wolliges Reitgras breitete sich aus. Mit brachialer Kraft schoben Bulldozer diese Calamagrostis-Teppiche beiseite, um die Pflanzung von Stechfichten ("Blaufichten") und Lärchen als rauchtolerante Ersatzbaumarten zu ermöglichen. Der Erfolg dieser Wiederaufforstungen war dennoch nur begrenzt. Schwierige Klima- und Bodenbedingungen, vermutlich auch ungeeignetes Pflanzenmaterial und ungeschulte Pflanzkräfte ließen einen großen Teil der Bäume wieder eingehen. Diese und viele weitere Probleme gab es auch auf der deutschen Seite des Rauchschadgebietes. Doch ein wichtiger Unterschied bestand darin, dass die deutsche Gründlichkeit so lange nachpflanzen ließ, bis tatsächlich fast überall wieder geschlossene, dichte Nadelholzbestände aufwuchsen. Auf der tschechischen Seite überließ man eher der Natur das Feld und tolerierte die großen Lichtungen inmitten der Blaufichtenaufforstungen. Wenn nicht gleichzeitig der Bestand an Rothirschen extrem hoch geblieben wäre (und teilweise auch heute noch ist), hätten wahrscheinlich Ebereschen und Moorbirken noch mehr Flächen erobert. So aber bietet sich dem Wanderer über weite Strecken das Bild einer halboffenen Nadelwaldsteppe, mit vielen schönen Ausblicken. Mitunter kann man fast glauben, im hohen Norden unterwegs zu sein.


Blick vom Na skále/Meiersberg zum Pramenáč/Bornhauberg

Dankbar dafür, dass nicht alles wieder in dichte Koniferenforsten verwandelt wurde, sind auch viele Tierarten, vor allem das Birkhuhn.

Inzwischen - nachdem die Rauchschäden (hoffentlich) endgültig der Vergangenheit angehören - sind allerdings auch im tschechischen Teil des Erzgebirges wieder Aufforstungen mit Fichten im Gange.

Viele Wälder des Erzgebirgs-Südhanges weisen noch einen recht naturnahen Charakter auf. Auf nährstoffarmen Gesteinen und trockeneren Kuppen wachsen Hainsimsen-Buchenwälder mit eher bescheidener Artengarnitur, beispielsweise Draht-Schmiele, Heidelbeere, Schattenblümchen, Maiglöckchen und Purpur-Hasenlattich. Wo etwas basenreicheres Sickerwasser zur Verfügung steht, konnten sich Waldmeister-Buchenwälder mit vor allem im Frühling üppiger Bodenflora entwickeln. Zu deren Pflanzen gehören neben dem namensgebenden Waldmeister u.a. Christophskraut, Haselwurz, Nickendes Perlgras, Vielblütige und Quirlblättrige Weißwurz, seltener auch Mondviole, Seidelbast und Türkenbundlilie.


Vielblütige Weißwurz

Auf der Südseite des Kammes reichen die jeweiligen Waldhöhenstufen deutlich höher hinauf als auf der kühleren Nordseite. Häufig wehen aus dem Nordböhmischen Becken warme Aufwinde und ermöglichen in fast 800 Metern Höhenlage noch Eichen das Wachstum. Auf dem höchsten Gipfel des Ost-Erzgebirges, 950 Meter über dem Meeresspiegel, behaupten sich einige besonders zähe Rot-Buchen gegen die rauen Stürme, nachdem die ihnen früher Schutz gebenden Fichten längst den Luftschadstoffen zum Opfer gefallen sind.

Die Krautschicht der Ersatzforsten der Kammhochfläche ist sehr artenarm. Großflächig herrscht Wolliges Reitgras vor. Wo die zahlreichen Hirsche nicht alles (außer den Stechfichten und dem Wollgras) wegfressen, finden sich auch einige lichtbedürftige Arten wie Schmalblättriges Weidenröschen und Fuchs-Kreuzkraut.

Das einstmals in der Umgebung der zerstörten Dörfer vorherrschende Grünland hat durch Aufforstungen an Fläche sowie durch "Meliorationsmaßnahmen" (Entwässerung, Düngung, Einsaat) drastisch an Artenvielfalt eingebüßt. Fast alle Steinrücken wurden beseitigt, die vorher kleinen Parzellen in große Dauerweiden umgewandelt. Auf dem daraus hervorgegangenen, monotonen Grünland dominieren Gräser, vor allem Knaulgras, Weiches Honiggras, Rasen-Schmiele, Rot-Schwingel und Wiesen-Lieschgras. Etwas bunter sind die Bachauen einzelner kleiner Bäche. Die schönsten Wiesen findet man heute noch in vernässten Bereichen, z.B. an der Kreuzung der alten Wege von Fláje/Fleyh nach Holzhau und von Ceský Jiretín/Georgendorf nach Moldava/Moldau - in der Nähe der Staatsgrenze, an einer Stelle namens Žebrácký roh/Battel Eck. Besonders hervorzuheben sind außerdem die Wiesen in der Bachaue der Flöha/Flájský potok und ihre zwei namenlosen Zuflüsse (östlich von der verschwundenen Gemeinde Willersdorf/Vilejšov). Von den einstmals weit verbreiteten Arten nasser und magerer Wiesen des Kammplateaus kann man heute noch Schmalblättriges Wollgras sowie verschiedene Seggen und Binsen finden.


Flöha-Bach oberhalb von ehemals Willersdorf

Bunte Blumen der Berg- und Feuchtwiesen sind selten geworden, seitdem fast nirgendwo mehr eine Sense zum Einsatz kommt. Einige Arten der Borstgrasrasen, wie Kreuzblümchen und Wald-Läusekraut, konnten hingegen mancherorts einen Ersatzlebensraum erobern - nämlich auf den zur Wiederaufforstung vorgesehenen Flächen im Wald, wo Bulldozer die Reitgrasteppiche abgeschoben und nährstoffarmen Rohboden freigelegt haben. Mit dem Aufwachsen der gepflanzten (Blau-)Fichten verschwinden die kleinen, lichtbedürftigen Hungerkünstler wieder.

Von großer Bedeutung sind die noch erfreulich zahlreichen Moore, von denen einige sogar noch ein mehr oder weniger intaktes Wasserregime aufweisen. Typische Arten sind, neben den moorbildenden Torfmoosen, unter anderem Scheidiges Wollgras, Rundblättriger Sonnentau, Moos-, Krähen- und Trunkelbeere. Ausgedehnte Moorkiefernbestände wachsen noch in der Grünwalder Heide und in der Seeheide. Ansonsten bilden vor allem Moor- und Karpaten-Birken die niedrige Baumschicht, nachdem die meisten Fichtenbestände den Rauchschäden zum Opfer gefallen sind. Heidel- und Preiselbeere, Heidekraut und Pfeifengras sind Anzeichen für das Austrocknen der Torfkörper.

Der Wert der Artenvielfalt hat in den letzten Jahren eine deutlich höhere Gewichtung bekommen. Während noch Mitte der 1990er Jahre der tschechische Staatsforst im Randbereich der Seeheide/U jezera tiefe Gräben ausheben und Blaufichten pflanzen ließ, werden nun mancherorts die Entwässerungsgräben wieder verschlossen, um der moortypischen Vegetation eine neue Chance zu geben.


kleines Moor am Bahnhof Nové Město

Wohl nirgends sonst im Erzgebirge stehen heutzutage die Chancen so gut wie im Gebiet der Fláje-Talsperre, während einer Wanderung einem Rothirsch zu begegnen oder an einem Herbstabend dem Brunftgebrüll der "Könige des Waldes" zu lauschen. In einem großen Gatter zwischen Talsperre und Loucná/Wieselstein werden Hirsche gezüchtet und von der tschechischen Forstverwaltung zahlungskräftigen Jägern zum Abschuss freigegeben. Der Holzzaun rund um das Rotwildzuchtgebiet scheint hoch und unüberwindbar, doch wenn im Winter viel Schnee herangeweht wird, ist es für die Tiere ein Leichtes, ins Freie zu gelangen.

Säugetiere, auf die der Wanderer vor allem im Randbereich zwischen Wald und Offenland treffen kann, sind Rehe, Wildschweine, Füchse und Hasen. Im Jahre 1958 wurde bei Moldava irrtümlich ein Elch erschossen. Ein weiteres Exemplar tauchte dort wieder im Jahre 1987 auf. Daraus leiten manche die Schlussfolgerung ab, das Ost-Erzgebirge könne ein Abschnitt einer historischen Elch-Wanderroute sein.


Von den vielen alten Bergbaustolln der Gegend werden einige regelmäßig von Fledermäusen als Winterquartiere genutzt. Die wichtigsten Winterquartiere befinden sich im Tal des Bourlivec/Hüttengrund bei Mikulov/Niklasberg, außerdem gibt es einen Stolln bei Dlouhá Louka und einige weitere oberhalb von Osek. Freizeit- und Berufszoologen führen hier seit langem regelmäßige Winterkontrollen durch, die wichtige Informationen über die Fledermausfauna in diesem Teil des Gebirges liefern. Wie in anderen Winterquartieren des Erzgebirges gehören auch hier Wasserfledermaus, Kleine Bartfledermaus und Braunes Langohr zu den häufigsten Arten. In zwei Stolln finden die Zoologen regelmäßig mehr als zehn Exemplare des gefährdeten und europaweit geschützten Großen Mausohres - für Erzgebirgsverhältnisse eine Besonderheit. Die seltenste Art ist die Kleine Hufeisennase. Hufeisennasen konnten zwar schon an mehreren Stellen gefunden werden, doch niemals mehr als zwei Tiere zusammen. In einem Stolln bei Mikulov gibt es auch ein einzelnes Winterquartier der Nordfledermaus. Hier wurde in den letzten Jahren auch erstmals die Mopsfledermaus festgestellt.

Die bedeutendste Tierart des Erzgebirgskammes ist - nachdem Auer- und Haselhuhn bereits vor vielen Jahrzehnten ausgestorben sind - das europaweit stark gefährdete Birkhuhn. Ein buntes Mosaik von Mooren, Wiesen und lichten Gehölzen sowie die weitgehende Ruhe vor Störungen bieten gute Voraussetzungen für den Bestand. Doch das allmähliche Hochwachsen der Blaufichtenbestände und Neuaufforstungen können auch auf dem tschechischen Erzgebirgskamm künftig zu einer Verschlechterung des Lebensraumes führen. Recht empfindlich reagieren die Tiere außerdem auf Windkraftanlagen.

Zu den Vogelarten der Wälder am Erzgebirgs-Südhang gehören Habicht, Waldohreule, Waldkauz, Raufußkauz, Schwarzstorch und Kolkrabe. Letzterer ist auch häufig wieder auf der Kammhochfläche zu beobachten - 40 Jahre, nachdem die Art sowohl in Tschechien wie in Sachsen weitgehend ausgestorben war. Kaum ein Vogel hat eine solch erfolgreiche Bestandesgenesung geschafft!


Kolkraben

Von den wirbellosen Tieren werden von den tschechischen Zoologen einige geschützte Ameisen-, Hummel- und Laufkäferarten als besonders wichtig für die Region erachtet.

Moorentstehung und Moorzerstörung


waldfreier Moorkern in der Seeheide/U jezera

Über mehr als 7000 Jahre - seit dem Atlantikum - entwickelten sich die Moore, vor allem seit 3000 Jahren wuchsen die Torfmoose nach oben und schichteten so viele nasse Torfpakete auf, dass die Wurzeln der Pflanzen längst nicht mehr den Porphyr-Untergrund erreichen konnten. Ein so entstandenes, über das darunterliegende Grundgestein hinausgewachsenes Hochmoor bekommt sein Wasser nur noch von Regen, Nebel und Schnee. Grundwasser spielt lediglich an den Rändern - den Seitenkantenlaggs - eine Rolle. Doch Niederschläge bringen kaum Nährstoffe mit sich. In einem erzgebirgischen Regenmoor können also nur extrem gut angepasste Pflanzen existieren.

Seit 500 Jahren werden die Moore wieder zerstört. Aus dem Georgenfelder Hochmoor zogen die Bergleute mit tiefen Gräben Wasser ab, um damit ihre Altenberger Bergwerke und Erzwäschen zu versorgen. In der Seeheide ließen die Teplitzer Heilbäder bis in die 1960er Jahre Torf stechen. "Torfziegel" fanden darüber hinaus früher als zwar minderwertiges, aber billiges Heizmaterial Verwendung. Dann kam noch die Fichten-Forstwirtschaft des 19. und 20. Jahrhunderts. In dem Bestreben, den lange Zeit geplünderten Erzgebirgswald zu einem hochproduktiven Holzlieferanten umzuwandeln, nahmen viele Förster kaum Rücksicht auf standörtliche Besonderheiten oder gar Naturschutzbelange. Mit hohem Aufwand wurden tiefe Gräben gezogen, damit auch in den Mooren "ordentliche" Fichten wachsen konnten und nicht nur die niedrigen, astigen und häufig krummen Bäume, wie sie für natürlichen Moorfichtenwald typisch sind. Breite Schneisen und Flügel zerschnitten zusätzlich die Landschaft in gleichmäßige Quadrate. Waldstraßen mit hohen Banketten und tiefen Seitengräben unterbrechen seither das natürliche Wasserregime der Moore. Insbesondere die Straße von Cínovec nach Nové Mesto führt den Zerschneidungseffekt sehr deutlich vor Augen.

Die größte Moorzerstörung brachte allerdings das Waldsterben der 1970er bis 1990er Jahre mit sich. Als ringsum großflächig alle Bäume verschwanden, ging auch der ganz wichtige Verdunstungsschutz für die Moorkörper verloren. Früher hielten die umgebenden Fichten die nassen Nebelwolken über den Mooren fest (und kämmten zusätzlich mit ihren Nadelzweigen die Feuchtigkeit aus der Luft). Seit dem Absterben der Fichten hingegen können trockene Sommerwinde bodennah über die Kammebene hinwegjagen und den Mooren ihr Wasser entreißen. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre und nach den Prognosen der Klimaforscher nehmen zu allem Unglück trocken-heiße Witterungsperioden noch deutlich zu.

Sollen die Hochmoore des Erzgebirges erhalten werden (und mit ihnen eine Vielzahl heute sehr seltener Pflanzen und Tierarten), so bedürfen diese empfindlichen Ökosysteme auch des besonderen Schutzes. Zerstörungen für wirtschaftliche Interessen - etwa wie im Falle des Seifenmoores bei Altenberg für den Bau eines dritten Galgenteiches oder des Räumerich-Moores für die neue Reha-Klinik - müssen endgültig der Vergangenheit angehören. Die größte Verantwortung lastet auf der tschechischen Seite, wo sich heute noch die größten Moore befinden. Die wichtigsten wurden inzwischen unter Naturschutz gestellt (Grunwaldské vresovište/Grünwalder Heide 1989; Cínovecké rašelinište/Zinnwalder Hochmoor 2001) oder sind als Naturschutzgebiete vorgesehen (U jezera/Seeheide).

Ausweisung als Schutzgebiet allein reicht natürlich nicht, um die gefährdeten Biotope zu erhalten. Seit zwei Jahrzehnten werden im Georgenfelder Hochmoor die alten Entwässerungsgräben verschlossen, um mehr vom überlebenswichtigen Wasser im Moor zurückzuhalten. Ähnliche Anstrengungen unternehmen tschechische Naturschützer seit einigen Jahren auch in mehreren Mooren südlich der Grenze. Der Erfolg stellt sich meistens nicht sofort ein, weil die ausgetrockneten Torfkörper mittlerweile ihre Poren verschlossen haben und das Wasser nicht so einfach aufnehmen können. Dennoch: ausreichend Feuchtigkeit ist die Grundvoraussetzung, dass sich in Zukunft die verbliebenen Reste der einstigen Erzgebirgsmoorlandschaft wieder regenerieren können.

Früher fürchteten sich die Menschen vor den "Weichen", heute bedürfen diese besonderen Biotope großer Anstrengungen, um weiter existieren zu können.

Quellen

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